Musik der Renaissance / Improvisationen der Gegenwart / Licht der Zukunft

Synästhetisches Konzertprojekt / Weltpremiere

In Worten ist schwer zu fassen, was die in mitteltöniger Stimmung gesungenen 40-stimmigen Renaissancewerke im "large reverberant space" des Postpalastes so alles mit den Zuhörern anstellen, zumal die Sänger im Raum verteilt stehen und das Publikum somit mittendrin im Geschehen ist.

Und auch die Geschichte der erst vor ein paar Jahren wiederentdeckten Messe von Alessandro Striggio ist ganz außergewöhnlich, zumal sie seither noch nie in rein sängerischer Besetzung aufgeführt wurde.

Drei Video-Dokumentationen zur Weltpremiere im April 2014 lassen erahnen, welch einzigartige Eindrücke sie beim Publikum hinterlassen.

Bei LUX 40 wird die Raumwirkung noch durch eine innovative Lichtinszenierung unterstützt, in der die Grenzen des Raumes aufgelöst werden.

Programm

Alessandro Striggio (1536-1592)

  • Missa Ecco sì beato giorno à 40
  • Ecce beatam lucem à 40

Thomas Tallis (1505-1585)

  • Spem in alium à 40

Improvisationen und innovative Lichtinszenierung

Aufführungen

5. April 2014, 20:00, LUX 40 BY NIGHT (Premiere)

6. April 2014, 11:00, LUX 40 BY DAY (Matinée)

im Postpalast München

Die 40-stimmigen Kompositionen von Striggio und Tallis, dieser beiden Meister der Polyphonie, werden in Bezug gesetzt zur Technik der Improvisation, wie sie heute vorwiegend im Jazz zu Hause ist. Während die Improvisation in der Renaissance aus dem Kanon damals gültiger musikalischer Ausdrucksformen schöpft, beruft sich der Jazz auf die Resonanz von kompositorischen Vorgaben im Individuum. Hier führen diese Musikstile auf der Plattform der Improvisation einen Dialog über die Epochen hinweg.

Licht ist das übergeordnete Thema des Abends, das sich nicht nur musikalisch, sondern auch dramaturgisch wiederfindet; als Inszenierung von Raum und Zeit, von Entwicklung und Erkenntnis, Bewusstsein und Wirkung.

Das Projekt ist wieder einmal eine Weltpremiere der Konzeptkünstlerin Michaela Pods-Aue. Weltweit werden die Stücke von Striggio und Tallis nur selten und nur von zwei Ensembles aufgeführt. Bei LUX 40 jedoch werden diese Werke nicht als Einzelerscheinung betrachtet, sondern in der Arbeit mit dem musikalischen Material dieser Kompositionen und ihren Zusammenhängen. So führt diese Konzeption von mpa die Reihe ihrer außergewöhnlichen Konzerte fort, mit denen sie über die Jahre weithin große Beachtung gewonnen hat.